So viel Natur, Landschaft und Nähe zur Natürlichkeit bis hin zur Normalität schafft nur Juergen Teller seinem Publikum entgegenzubringen. Mit seiner Kunst kommt er nach seiner Zeit in London zurück in seine Heimat Deutschland. Nun läuft seine Ausstellung „ENJOY YOUR LIFE!“ bis zum 03. Juli im Martin Gropius-Bau in Berlin. Er setzt den Fokus immer mehr auf seine Heimat, Deutschland.
Dieser Eindruck wird bereits im ersten Raum der Ausstellung vermittelt. Er trägt den Namen „I love my Mum, I love Germany“. Es ist ein tief emotionales Thema von Teller, welches er in seinen Arbeiten hervorhebt. Der rote Faden der Ausstellung hangelt sich entlang an Wäldern und Landschaften. Er ist auf der Suche nach seinen Wurzeln und den Fragen „Wo komme ich her?“ „Was macht mich aus?“. Diese Auseinandersetzung endet im letzten Raum mit kanadischen Waldlandschaften.
Sein Stilmittel ist das Porträt. Er schafft es eine nicht perfekte Schönheit zu visualisieren. Dabei bindet er seine Familie und besonders seine Mutter immer mit ein. Sie stellen Bindeglieder einer Überschneidung von kommerzieller und nicht kommerzieller Fotografie dar. Mit den Werken „Irene im Wald“, 2012 oder auch „Bilder und Texte“, 2011 widmet er sich an seine Jugend und Heimat.
Er offenbart dabei sein intimstes privat Leben und seiner Ehefrau, seinen Kindern. Er scheut nicht davor sein Leben preiszugeben und stellt sich selbst, mit seiner Frau, Kindern und seiner Mutter nackt auf dem Grab seines Vaters dar.
Der Titel „ENJOY YOUR LIFE!“ ist die Synthese Tellers Weltanschauung, welche an die Extreme der Normalität getrieben wird. Sie soll dem Betrachter das Gefühl der Glückseligkeit vermitteln.
Juergen Teller erwartet von seinen Modellen die Bereitschaft zum Unverfälschten und Ungeschönten, so, wie sein ehrlicher, neugieriger und unverstellter Blick auf das Motiv. Er bekleidet sie mit ihrer eigenen Haut. Die Charaktere die er abgelichtet hat, sind nun Bewohner seines eigenen Waldes.
„Was mich letztlich einzig und allein interessiert, ist die Interaktion zwischen zwei Menschen. Einer von denen bin ich, der Fotograf. Und wenn mich diese Begegnungen berühren, dann ist es gut.“-Juergen Teller.